Alfred Verdross(-Drossberg)

österreichischer Jurist und Hochschullehrer; langjähr. Prof. für Internat. Recht und Rechtsphilosophie an der Univ. Wien; Präs. des "Institut de droit international" 1959-1961; Mitglied der Internationalen Rechtskommission der UN 1957-1965; Richter am Europ. Gerichtshof für Menschenrechte 1959-1977; Veröffentl. u. a.: "Völkerrecht", "Abendländische Rechtsphilosophie"

* 22. Februar 1890 Innsbruck

† 27. April 1980 Innsbruck

Wirken

Alfred Verdross (-Drossberg) wurde als Sohn eines Generals in Innsbruck geboren. Er studierte Jura an den Universitäten Wien, München und Lausanne und promovierte 1913 in Wien zum Dr. jur. Nach dreijähriger Gerichtspraxis wurde er 1916 als Oberleutnant-Auditor an den Obersten Militärgerichtshof in Wien berufen, wo er bis Kriegsende tätig war.

Von 1918-24 amtierte V. sodann als Sektionsrat im Außenamt. Während dieser Jahre habilitierte er sich 1921 als Privatdozent für Völkerrecht, Rechtsphilosophie und Internationales Privatrecht an der Universität Wien. Von 1922-38 wirkte er als Professor an der Wiener Konsularakademie.

Im Jahre 1924 wurde er außerdem a.o. Professor an der Universität Wien. Ein Jahr später erhielt er dort einen Lehrstuhl für Internationales Recht und Rechtsphilosophie, den er bis zuseiner Emeritierung inne hatte. Unterbrochen wurde seine Lehrtätigkeit nur in den Jahren nach dem Anschluß Österreichs bis zum Ende des 2. Weltkrieges. 1938/39 war er vom Amt suspendiert, ...